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Hilfsorganisation ADRA Deutschland e. V.

Zur generalistischen Ausbildung

Pflege ist in Not. Das sieht man in ganz Deutschland. Mit Hochdruck sucht man nach Auswegen, um die Situation der fehlenden Pflegekräfte zu entspannen. Ein Weg soll die generalistische Ausbildung sein.

 

Die Befürworter versprechen sich von der Zusammenlegung der drei unterschiedlichen Ausbildungsgänge Kinderkranken- und Gesundheitspflege (KKuG), Kranken- und Gesundheitspflege (KuG) und Altenpflege eine höhere Akzeptanz der Pflegeberufe und werben massiv hierfür.

 

Dabei werden Hoffnungen geweckt, die ich so nicht teilen kann. Es wird von Vorteilen gegenüber den bisherigen getrennten Ausbildungsgängen gesprochen, die in dieser Stellungnahme kritisch betrachtet wird. Diese Stellungnahme  wurde Herrn Prof. Dr. Castellucci, MdB der SPD, anlässlich seines Besuches in unserem Hause übergeben.

 

Durch die aktuelle Entwicklung war eine Anpassung der Ausarbeitung erforderlich.

 

zur generalistischen Ausbildung
Die generalistische Ausbildung zeichnet sich durch einen Abbau von Qualität aus, wobei sie vorgibt, die Qualität zu erhöhen. In meiner Ausarbeitung können Sie dies nachlesen.
Zur generalistischen Ausbildung 07.2020.[...]
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Das Land Baden-Württemberg hat sich entschieden, ab 2020 die generalistische Ausbildung für Pflegeberufe einzuführen. Die Politik verspricht sich hiervon, mehr Auszubildende für die Pflege zu gewinnen. Angeblich soll die Ausbildung hierdurch attraktiver werden.

 

Bereits im Jahre 1988 war die Ausbildung für den Bereich Altenpflege mit 4500 Stunden weit fortschrittlicher als die in der generalistisch zusammengefasste Ausbildung für drei Berufe mit 4600 Stunden. Wer auf höhere Qualität gehofft hat, wird bitter enttäuscht.

 

Was nicht gesagt wird ist, dass die Krankenpflege die generalistische Ausbildung dominiert, die Kinderkrankenpflege mit gerade mal 120 Stunden genauso wie die Altenpflege lediglich Anhängsel sind. Das wird dadurch sichtbar gemacht, dass ausschließlich für diese beiden Berufszweige zusätzliche "Spezialisierungen" geplant sind.

 

Was weiter nicht gesagt wird ist, dass mit der Vorrangstellung der Krankenpflege die bisherige Zielrichtung der Altenpflegeausbildung verloren geht, mit dem Attraktivitätsverlust und Alleinstellungsmerkmal ins Hintertreffen geraten wird und damit die Versorgung pflegebedürftiger Menschen außerhalb von Krankenhäusern noch mehr in Frage gestellt wird.

 

Kritische Stimmen gegen eine generalistische Ausbildung wurden und werden nicht ernst genommen. Es bestand und besteht keine Diskussionsbereitschaft durch die Entscheider - genauso wie bei der Einrichtung von Pflegekammern. Damit nimmt das Unglück seinen Lauf.

 

Anstatt dafür zu sorgen, dass durch bessere Personalschlüssel mehr Pflegekräfte zur Verfügung gestellt werden können, versucht man durch die generalistische Ausbildung und die Errichtung von Pflegekammern, die keine relevanten Rechte vertreten, die Pflegeberufe attraktiver zu machen.

 

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