Glauben =/+ Lebenshilfe
Der Glaube ist nicht aus dem Leben des Menschen weg zu denken. Er ist in allen Kulturen zu Hause. Gefühlsmäßig ist die Welt in verschiedene Religionen aufgeteilt. In der sog. "westlichen" Welt dominiert das Christentum, im Orient dominiert der Islam, in der sog. "östlichen" Welt stehen Hinduismus, Buddhismus und Shintoismus im Vordergrund. Die sog. "Naturreligionen" fristen heute nur noch ein Nischendasein. Zu den transzendenten Religionen hat sich seit dem Zeitalter der Aufkärung der Atheismus einen immer breiteren Raum erobert.
Auch in der Altenpflege werden wir mit den verschiedensten Formen des Glaubens und der Religion konfrontiert. Die Würde des Einzelnen gebietet es, ihn in seinem Glauben zu akzeptieren. Das hat Auswirkungen auf unsere Tätigkeit im Hause Maranatha.
Es ist für uns als Christen eine Selbstverständlichkeit, daß neben dem gelebten persönlichen Glauben auch Gottesdienste den Jahreslauf bestimmen. Die individuelle Seelsorge geht gezielt auf die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen ein. In Krisensituationen - schwere Krankheiten, Verluste von Angehörigen, die eigene Sterbephase, u. a. - stehen wir dem Hilfesuchenden beratend, tröstend und unterstützend zur Seite.
Jedem Bewohner des Hauses ist es möglich, entsprechend seinen Überzeugungen leben zu können. Hierzu besteht ein ungehinderter Zugang auch für Vertreter der jeweiligen Glaubensrichtung. Entscheidend ist immer, dass niemand in seiner persönlichen Ausrichtung hierdurch beeinträchtigt wird.
Im Hause Maranatha findet an jedem Samstagmorgen ab 9:30 Uhr ein wöchentlicher Gottesdienst statt, beginnend mit 30 Minuten gemeinsamen Singens. Jedem Bewohner unseres Hauses steht es frei, diesen Gottesdienst zu besuchen. Die Gestaltung ist so vielseitig, wie die Menschen sind. Für die Wortverkündigung werden nicht nur Pastoren, sondern auch einfache gläubige Christen eingeladen. Ein interessantes Rahmenprogramme arrangiert mit viel Musik und Anspielen.
Jeden sonntagvormittag besteht die Möglichkeit der Teilnahme am Fernsehgottesdienst.
Auf besondere Zeiten wird im Jahreslauf auch im Gottesdienst Bezug genommen - der Jahreswechsel, Ostern, Pfingsten, Weihnachten. Hat ein Bewohner wieder den Weg in eine eigene Häuslichkeit gefunden, ist ein Bewohner schwer erkrankt oder verstorben, werden auch solche Ereignisse thematisiert und auf diese Weise alle in das wechselvolle Leben einbezogen.
Verstirbt ein Mitbewohner, wird dieser im Gottesdienst verabschiedet. Dem oft geäußerten Wunsch, an der Beerdigung teilzunehmen, wird auch durch Begleitung zum Friedhof entsprochen.
Damit wird unseren Bewohnern ein abwechslungsreiches und interessantes Glaubensleben vermittelt, mit dem sie sich identifiziern können. Wenn sich fast 90 % der Bewohner konfessionsübergreifend aus freien Stücken an unserem Gottesdienst beteiligen wird sichtbar, daß wir mit diesem Angebot ein Grundbedürfnis ansprechen. Im Juli 2012 wurde zum ersten Mal nach biblischem Vorbild das Abendmahl gehalten und seither jedes Jahr wiederholt.