Zimmerbelegung
Die zunehmende Individualisierung im letzten Viertel des 20. Jhdts. hat
bereits unübersehbare Zeichen von Isolation und Vereinsamung mit sich gebracht. Familienbindungen zerbrechen mehr und mehr und die Suizidalität greift auf immer jüngere
Bevölkerungsschichten über.
Heute bekommt der Satz aus dem Evangelium: „Ich habe doch keinen Menschen“ eine immer tragischere Bedeutung. Wenn derzeit der Trend auch noch in die Richtung zu mehr
Einzelzimmerversorgung in der Pflege geht, kann es sein, dass man bald wieder zu Mehrbettzimmern übergehen muss, weil die Personalausstattung immer mehr schrumpft.
Die Praxis hat gezeigt, dass gegenseitige Rücksichtnahme und Anteilnahme u. a. auch durch Doppelzimmer unterstützt und gefördert werden. Freude und Leid werden gegenseitig bewusster erfahren und
Mitgefühl gestärkt. Konflikte werden schneller ausgetragen und weniger verschleppt. Dies kann zum Wohlbefinden aller deutlich beitragen.